S C I E N C E   # 55

... aus Raumfahrt,  Wissenschaft und Forschung



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H Y D R O P O L I S

Das erste Unterwasser-Hotel der Erde

von Joachim "Joe" Kutzner

Hydropolis - Nachtansicht

Für Science-Fiction-Leser und -Seher ist es nur 'kalter Kaffee', auf dem Meeresboden befindliche menschliche Behausungen. Jules Verne hat sie bereits in "20.000 Meilen unter dem Meer" beschrieben und in der ORION-TV-Serie tanzte Commander McLane mit Tamara auf sphärische Rhythmen mit Blick auf die am gläsernen Dach der Bar vorbeiziehenden Haie.

Architekt Joachim HauserDoch heute, im Jahre 2003 n.Chr., gibt es noch nichts derartiges. Das wird sich jedoch bald ändern.
Binnen nur drei Jahren soll in Dubai das erste Unterwasser-Hotel bezugsfertig sein:

"H Y D R O P O L I S"

Die Ideen zu diesem Projekt hat Joachim Hauser (s.Abb. re.) krejert.

"Das Meer ist einer der letzten unbewohnten Orte der Welt. Es gibt nicht viele Länder, in denen so ein Hotel überhaupt möglich wäre. Können Sie sich vorstellen, dass eine deutsche Behörde diesen Bau genehmigen würde?", meint der aus Bitterfeld stammende, in München lebende studierte Designer.
Es brauchte einiges an Geduld, Mut und Überzeugungsarbeit, bis er Menschen gefunden hatte, die seine Phantasien verwirklichen wollen.
Nun unterstützen ihn die Regierung von Dubai und private Investoren aus dem arabischen Raum (mit 520 Mio. €).

Etwa fünfhundert Meter vor dem Strand von Jumeihra soll das Projekt auf 100.000 Quadratmeter Fläche realisiert werden - über dem Meer, im Meer und unter dem Meer.
Denn die gesamte Hotel-Anlage wird aus drei Teilen bestehen:

Landstation

Auf der "Landstation",
der Rezeption,
werden die Gäste empfangen.

Luftansicht

Mit einem gläsernen Zug werden sie von dort durch einen gläsernen Tunnel in das fünfhundert Meter entfernt gelegene, unterseeische eigentliche Hotel transportiert.

(Luftbildaufnahme von Jumeihra - "Hydropolis" nachträglich eingefügt)

Querschnitt

Das Hotel selbst soll drei Stockwerke mit insgesamt ca. 300 Zimmern und Suiten besitzen, die etwa 10-15m unter der Wasseroberfläche liegen. "Bis zu dieser Tiefe reicht das Tageslicht; das ist wichtig, damit sich die Gäste nicht eingesperrt fühlen", so Hauser.

Aus dem gleichen Grund wird der gesamte Gebäudekomplex gläsernen Charakter haben. "Von jedem Zimmer aus hat man einen Blick ins Meer, auch vom Bad."
Wer gar ein "Glasball" mietet - obenirdisch sagt man 'Suite' dafür - der schaut nicht nur rechts und links sondern auch oben und unten ins Wasser.

In nur 10-15m Tiefe, sieht man da überhaupt etwas Attraktives?
Das mag man nun berechtigterweise einwenden denn, richtig, das Wasser ist dort eigentlich zu warm für Fische und Korallen. Daher wird die gesamte Hotelanlage in einen gekühlten Glaskasten eingebettet, in dem ein künstliches Meeresbiotop angelegt wird.

Die Glas"mauern" werden aus ca. 18 cm dickem Plexiglas bestehen, das würde dem Wasserdruck auch bei heftigsten Stürmen widerstehen, versichert Hauser.

Hydropolis - DraufsichtHYDROPOLIS soll ein "angenehmes Refugium weit weg von allen Stressfaktoren des täglichen Berufslebens" werden und daher "ideal für Gäste aus dem Topmanagement um ihre inneren Kräfte zu regenerieren", so liest es sich in der offiziellen Präsentationsmappe.
Ah, ja! Billig wird es also nicht sein dort zu wohnen, Otto Normalbürger darf draußen bleiben.
Das meiste Geld sollen aber nicht die Übernachtungs- sondern Tagesgäste einbringen, im - wie es so schön heißt - 'Event' oder 'Wellness'bereich oder als Ausstellungsbesucher in der ersten Unterwasser-Galerie der Welt.

Unsereiner wird das Projekt also eher im Fernsehen bestaunen denn live besuchen, es sei denn, er gewönne in der Zukunft ein Wochenende für 2 Personen in HYDROPOLIS.
Dann möge er der TCE-Redaktion einen Erlebnisbericht zukommen lassen ...


Quellen: Rheinische Post / www.hydropolis.com


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Letztes Update dieser Seite am 18. 04. 2004