Paradise # 61

 

STAR WARS III
Die Rache der Sith

Der Kommentar

zum Film

von

© Andy Schmid
(„Lumpazie“)

Star Wars 3 - Die Rache der Sith (Filmplakat)

Gestern Abend war es endlich soweit – „Star Wars Episode III - Die Rache der Sith“ hatte Vorpremiere im Cinecitta-Kino von Nürnberg. Nach fast 30 Jahren endet die Reise durch ein fantastisches Universum, welches von Georg Lucas entwickelt wurde.
Für mich ist Star Wars etwas Besonderes; es ist mein Einstieg in die Science Fiction. Letztendlich haben mich diese Filme an das Genre herangeführt, geprägt und den Einstieg in die Perry Rhodan-Serie vorbereitet :-)
Kein Wunder, dass die Spannung vor dem Kinobesuch hoch war - wird es Georg Lucas gelingen, die hohen Erwartungen der Fans mit Episode III zu erfüllen? Wird der Brückenschlag zur ersten Trilogie gelingen, oder wird diese Episode so enttäuschend wie Episode I und II??? Werden alle Fragen gelöst, so wie es Lucas versprochen hat?

Fragen über Fragen ... die Antwort ist recht einfach: „JEIN!“
Aber der Reihe nach.

Für einen Außenstehenden (wie für jeden Star Wars-Fan) bietet der Film rasante Action, sehr gute humorvolle Einlagen (am Anfang mit R2 D2), eine wirklich klasse düstere Stimmung und natürlich den genialen Soundtrack von John Williams. Der Film ist sehr kurzweilig, hat keine solchen Längen wie seine beiden Vorgänger oder die klassische Trilogie. Über die Tricktechnik brauche ich ja keine Worte verlieren - die ist vom Allerfeinsten. Das Cinecitta in Nürnberg ist eines der wenigen Kinos in Deutschland, das einen Digitalprojektor aufweisen kann; das macht das Filmerlebnis natürlich zu einem besonderen Schmankerl: gestochen scharfe Bilder!!! Schon allein wegen dieser Tatsachen lohnt sich ein Besuch dieses Films hier.

Die Handlung ist ebenfalls bekannt:
(VORSICHT „TRAILER!“ – Weiterlesen nur auf eigene Gefahr!!!)

Die Republik zerfällt im Bürgerkrieg mit den Separatisten (angeführt von den Sith-Lords Darth Sidious (re.) und Count Dook (lks.)). Die Jedi-Ritter kämpfen als Generäle mit den Klonsoldaten auf der Seite der Republik. Langsam wird klar, dass Palpatine, der Kanzler der Republik in Wirklichkeit Darth Sidious ist und den ganzen Krieg in Gang gebracht hat. Langsam zieht er Anakin Skywalker auf die dunkle Seite der Macht. Durch den Rat der Jedi enttäuscht und von dem Wunsch besessen, den drohenden Tod seiner schwangeren Frau Padme zu verhindern, lässt sich Anakin von Palpatine täuschen. Mit Order 66 löschen die Klontrooper den Großteil der Jedi-Generäle aus. Anakin tötet alle Padawane im Jedi-Tempel, um anschließend die Führung der Separatisten auf dem Planeten Mustafar auszulöschen. Der Krieg ist damit beendet, die Jedi und die Separatisten vernichtet.

Im Galaktischen Senat ruft Palpatine (lks.) das Imperium aus - nun hat er alle Macht in der Hand, er ist der neue IMPERATOR. Allein Meister Yoda und Obi-Wan Kenobi sind am Leben geblieben. Yoda stellt sich dem Imperator, unterliegt aber und wird von Senator Bail Organa (unt.) gerettet. Obi-Wan informiert die schwangere Padme über die Ereignisse, wohl wissend, dass sie ihn zu Anakin führen wird. Heimlich schleicht er sich an Bord ihres Raumschiff und erreicht den Planeten Mustafar. Padme versucht, Anakin von seinem Fehler zu überzeugen, doch dieser hat sich ganz auf die dunkle Seite der Macht gestellt. Voll Zorn über Padmes Verrat würgt er sie, Obi-Wan Kenobi greift ein und ein mörderischer Kampf entbricht. Einst Lehrer und Meister stehen sich Anakin und Obi-Wan nun als Feinde gegenüber. Nur durch seine langjährige Erfahrung kann Obi-Wan gegen Anakin bestehen, welcher mit der enormen Kraft der dunklen Seite das Duell beherrscht. Erst als Obi-Wan Anakin dessen Arme und Beine abtrennt und dieser in einen Lavasee rutscht, ist das Duell beendet. Obi-Wan kann Anakin nicht töten und überlässt ihn seinem Schicksal.

Zusammen mit C-3PO und R2 D2 bringt er die schwer verletzte Padme auf einen Medoasteroiden, doch jede Rettung kommt zu spät. Padme (lks.) gebärt Zwillinge, Luke und Leia, stirbt aber bei deren Geburt.

Anakin wird von Palpatine gerettet und mit einer lebenserhaltenen Rüstung ausgestattet - Darth Vader ist geboren. Yoda, Obi-Wan Kenobi und Bail Organa ziehen sich ins Exil zurück; aus Sicherheitsgründen werden die Zwillinge getrennt. Obi-Wan bringt Luke nach Tatooine und er wird bei seinen Verwandten aufwachsen; Leia wird im Hause von Bail Organa auf Alderaan erzogen. Yoda geht ins Exil nach Dagobah. Die Sith haben gewonnen, doch eine neue Hoffnung wächst mit den Geschwistern heran ...

Soweit mal "kurz" zur Handlung ;-)


Ich finde, dass Episode III einen exzellenten Brückenschlag zur alten Trilogie schafft. Leider sind die Dialoge wieder sehr hölzern. Wenn Georg Lucas einen Fehler hat, dann den, dass er keine Dialogdrehbücher schreiben kann und ein noch schlechterer Regisseur ist. Die Schauspieler geben wirklich ihr Bestes, trotzdem sind die Dialoge teils so flach, dass es einen graust. Lucas gibt ja selber zu, dass er ein sehr VISUELLER Mensch ist - warum er aber dann die Regie nicht einem anderen überlässt, ist mir ein Rätsel. In Episode V und VI wird das sehr deutlich, da ging es doch auch. Episode I und II wäre dadurch sicherlich erfolgreicher geworden.

Auch alle Fragen werden leider nicht gelöst - den Star Wars-Fans stört es wenig. Einen Teil davon erklärt das sogenannte "erweiterte“ Star Wars-Universum (sprich, die Comics, Bücher usw., welche rund um Star Wars erscheinen - aber leider auch viele Widersprüche entstehen lassen). Für Außenstehende müssen einige Sachen recht verwirrend sein. Zum Beispiel wird die Herkunft und Motivation der Sith komplett ausgeblendet! Woher kommt die Prophezeiung des Auserwählten, welcher der Macht das Gleichgewicht bringt? Wer hat nun die Koordinaten von Kamino aus den Jedi-Archiven gelöscht? Die Lösung sollte laut Lucas’ Audiokommentar der DVD von Episode II die Episode III bieten (leider Fehlanzeige - aber jeder Fan kann es sich leicht erklären: Count Dooku war es, der alte Sack ;-).

Geärgert hat mich auch, dass die Szene herausgeschnitten wurde, wo die Stimme des toten Qui Gon Jiin zu Yoda spricht! Gerade hier wird erklärt, warum sich die Jedis in der klassischen Trilogie auflösen und als Lichterscheinung nach dem Tod zu den Lebenden sprechen können - eins der großen Geheimnisse zwischen den beiden Trilogien! - sehr ärgerlich, gerade weil Meister Yoda (Abb. letzte Seite des Artikels) Kenobi am Schluss des Films davon erzählt.

Auch die Szene mit dem überfluteten Gang in der INVISIBLE HAND, die Gründung der Rebellion durch Bail Organa, Padme und Mon Mothma, sowie Yodas Ankunft auf Dagobah wurden herausgeschnitten (wohlgemerkt: Im Filmcomic sind diese Szenen dabei.). Da muss man dann wohl auf die Herausgabe der DVD am 31. Dezember 2005 warten; dort werden diese Szenen hoffentlich als „Gutserle“ dabei sein (bei Episode II war es so).

Die Aussage von Obi-Wan in Episode IV zu Luke: „... ich lebe nicht mehr unter dem Namen Obi-Wan seit einer Zeit VOR deiner Geburt“, findet leider auch keine Beachtung. Warum wird C-3PO das Gedächtnis gelöscht und R2 D2 nicht? Verpasste Chancen, schade, sehr schade[1] ... L

Der Übergang von Anakin Skywalker (lks.) zur dunklen Seite der Macht ist etwas abrupt. Die ganze Sache wird von Anfang an sehr gut aufgebaut, gerade die Lockungen durch Palpatine überzeugen. Trotzdem ist Anakin nach dem Übertritt zur dunklen Seite zu wild und böse (Bsp.: Abschlachtung der Jedi-Schüler im Tempel). Man kann seine Handlungsweise zwar einigermaßen nachvollziehen - aber spätestens, nachdem er zu Darth Vader wurde und erfährt, dass Padme (unt.) tot ist, fehlt mir seine Motivation, den Dunklen Pfad weiter zu gehen. Immerhin war er selbst Schuld, dass Padme stirbt; damit ist sein Ziel, die Sith-Lehren zur Erhaltung des Lebens zu studieren, hinfällig. Besser wäre es gewesen, wenn Obi-Wan Kenobi (lks.) am Tod von Padme beteiligt gewesen wäre (unabsichtlich) - dann wäre der Hass auf die Jedi und die anschließende Jagd auf die letzten Überlebenden plausibler. So bleibt ein schaler Beigeschmack. Dass Padmes Tod unabdingbar war, ist mir klar; sie wäre die einzige gewesen, welche Anakin wieder auf die gute Seite zurückführen könnte. Aber dass sie „an einem gebrochenen Herzen“ stirbt - arrrghhhh, das war nicht so toll. Dann lieber schwere Verletzungen durch Anakin oder durch die Geburt der Zwillinge - das wäre logischer gewesen. By the way - woher wusste Palpatine eigentlich, dass Padme tot ist??? Und jeden Fan, der jetzt aufschreit: „... aber Leia erzählt in Episode VI von Ihrer Mutter“(!), den kann ich beruhigen - gemeint war hier ihre Adoptivmutter, Bail Organas Frau. Padme hat leider nur sehr wenige Auftritte - kein Wunder, wie soll sie auch hochschwanger in die Kämpfe eingreifen ... aber eine schöne Beerdigung bekommt sie immerhin.

Weniger gelungen auch die Szenen mit Anakins Vereidigung zum Sith oder später sein erster Auftritt als Darth Vader in Rüstung - ohhhhhh Graaauussss ... schaut es Euch selbst im Film an! Auch ist es seltsam, was R2 D2 (re.) alles für Fähigkeiten entwickelt, welche er in den Episoden IV bis VI nicht hat - der Titel „Schweizer Taschenmesserdroide (Multifunktionswerkzeug)“ ist da sehr passend!

Trotz aller Kritik ist Episode III um Längen besser als die nervige Episode I. Sehr schön auch die visuelle Veränderung von Palpatine hin zum vernarbten Imperator. Mace Windu (lks.) war also schuld daran, dass der Imperator so eine hässliche Visage hat ;-)

Auch muss ich sagen, dass es Lucas relativ gut gelungen ist, die Wandlung von Anakin rüberzubringen - ich meine, es hätte schlimmer sein können. Im Kontext zu Episode VI scheint dessen Wandlung zum Guten hin nun wieder plausibler. Er hat sich der Dunklen Seite zugewandt, aus Furcht vor dem Verlust geliebter Menschen. Dann muss er zusehen, wie sein Sohn Luke vom Imperator vernichtet werden soll, dem Menschen, dem er letztendlich vertraut hat. Dazu auch eine geniale Szene am Anfang von Episode III: Anakin bezwingt Count Dooku (schnippelt ihm aus Rache beide Hände ab), und Palpatine verlangt von ihm, dass er Dooku tötet. Anakin tut es; er lässt seiner Wut freien Lauf, obwohl er weiß, dass es falsch ist. Übrigens ist sich Anakin hier noch nicht bewusst, dass Palpatine auch Darth Sidious ist. Und der überraschte Blick von Dooku zu Palpatine spricht Bände ...! Jahre später findet sich Anakin Skywalker in derselben Situation wieder, nur diesmal an Dookus Stelle ;-) ¾ Echt genial!!!

Kommen wir zu weiteren sehr gut gelungenen Teilen des Films:

Die Tricktechnik ist 1A - hier hat Lucas wirklich alles geboten.

Sei es nun die rasante Rettungsaktion von Kanzler Palpatine am Anfang des Films, die Verfolgung von General Grevious auf Utapau oder das finstere Setting auf dem Vulkanplaneten Mustafar - es stimmt einfach alles :-). Genial auch der Einsatz des Blockadebrechers Tantive 4 mit seinem herrlich Design der 80er Jahre. Sehr gut auch das Ende der Klonkriege (Dookus Ermordung, das Ende der Separatisten, die Ausrufung des Imperiums). Ich habe mich immer gefragt, wie es Darth Vader schaffte, alle Jedis zu jagen und zu ermorden (laut Obi-Wans Aussage in Episode IV existierten in der Republik über 10.000 Jedi, verteilt auf die verschiedensten Planeten) - Episode III gibt dafür die logische Antwort: Order 66 an die Klontrooper: „Tötet eure Generäle!!!“ Alle Jedis, die noch nicht durch den Krieg dahingerafft wurden, werden nun von ihren Klontroopern (re.) getötet. Schwupps - somit ist der Großteil aller Jedis erledigt - um den Rest kümmert sich nun noch Darth Vader zwischen Episode III und IV ;-)

Wunderbar auch Droiden-General Grevious (lks.) - der Vorgänger-Cyborg von Darth Vader (hier hat Palpatine vermutlich schon mal geübt). Anfangs fragte ich mich noch, warum der Kerl dauernd so stark husten musste - im Lauf des Films sah man, dass seine verbliebenen Organe ziemlich frei im Rumpf seines Droidenkörpers rumhängen. Kein Wunder, dass er es mit den Bronchien hat ;-) Grevious spricht in der deutschen Fassung mit einem starken Ostblockakzent – oh weia, da hat man ja wieder die alten Feindbilder des Ersten und Zweiten Weltkriegs herausgekramt (die Führer der Handelsförderation sprechen mit französischem Akzent; im amerikanischen Original wurde ein südostasiatischer Akzent gewählt). Ein ganz großes Plus ist, dass die Nervensäge Jar Jar Binks nur zwei kurze Auftritte ohne Dialoge hat - dem HERRN LUCAS sei Dank dafür :-) Über den Cameoauftritt von Chewbacca brauche ich kein Wort zu verlieren (war schön, aber nicht nötig), Chewbaccas Heimatplanet Kashyyk wurde sehr schön dargestellt, auch die Settings der anderen Planeten (auf denen zum Beispiel die einzelnen Jedi-Generäle dahingemeuchelt werden). Klasse auch der Kurzauftritt von Grand Moff Tarkin auf der Brücke des Sternenzerstörers. Hier sieht man, dass der Bau des ersten Todessterns schon begonnen hat (zwangsweise taucht dann die Frage auf: Warum dauert die Fertigstellung so lange? - Episode IV spielt 20 Jahre später, da fliegt diese Raumstation zu ihrem ersten Einsatz. Bei dem Bau des zweiten Todessterns zwischen Episode IV und VI vergehen gerademal drei Jahre ...).

Episode III bietet die meisten und rasantesten Lichtschwerterduelle der sechsteiligen Serie! Dooku gegen Anakin, Grevious gegen Obi-Wan Kenobi, Mace Windu gegen Palpatine, Yoda gegen Palpatine, Anakin gegen Obi-Wan. Sieht man die Duelle und Raumschlachten dieser Trilogie (Episode I-III), kommen einem die Schlachten in der klassischen Trilogie ja schon recht langsam und müde daher – na ja, ein Tribut an die fortschreitende Technik. Immerhin sind Obi-Wan und Darth Vader in dieser Episode ja um Jahre jünger - 20 Jahre später kämpfen sie an Bord des Todessterns nicht mehr so rasant (Obi-Wan ein alter Mann, Darth Vader ein Cyborg-Krüppel) - tja, nicht jeder bleibt so fit wie Meister Yoda. Den plagt zwar mit seinen fast 900 Jahren das Rheuma, aber wenn’s zum Kampf geht, ist das alles vergessen. Trotzdem unterliegt er dem Imperator (daher auch der Kommentar in Episode VI: „... Luke, unterschätze niemals die Macht des Imperators ...!“).

Das absolute Highlight ist natürlich das finale Licht-schwertduell zwischen Obi-Wan Kenobi und Anakin. Hier kommt Anakins Wandlung am Besten zum Tragen - von Hass zerfressen, von Obi-Wan Kenobi zum Krüppel geschlagen, rutscht er unaufhaltsam der kochenden Lava entgegen und geht dabei in Flammen auf. Hammer! Wer da kalt bleibt, der ist kein Star Wars-Fan! Ein weiterer schöner Brückenschlag: Obi-Wan nimmt Anakins Lichtschwert an sich (in Episode IV übergibt er es dann Luke). Bei diesen Szenen läuft es einem wirklich kalt den Rücken runter. Gänsehaut garantiert!!!

Der schwer verletzte Anakin Skywalker wird zu Darth Vader, bekommt die schwarze Rüstung. Mit ihren Knöpfchen auf der Brustplatte sieht diese heute rührend antiquiert aus. Die Saga kehrt zu ihrem Anfang zurück. Nur wird man sie nicht mehr so wahrnehmen wie beim ersten Mal.

Sehr gut fand ich auch das Design der Raumschiffe.

Hier wird die Entwicklung hin zum Retro-Look der klassischen Trilogie sehr deutlich. Die Jedi-Starfighter (re.) sind eindeutig die Vorgänger der TIE-Fighter, der ARC-170 kommt den X-Wing schon recht nahe. Gewünscht hätte ich mir hier schon den Einsatz von Y-Fightern; diese werden ja als Vorgänger der X-Wing bezeichnet (schade, da hat Lucas gepennt). Die republikanischen Kreuzer sehen sehr den zukünftigen Sternenzerstörern ähnlich :-)

Auch die Klonetrooper wandeln ihr Aussehen allmählich hin zu den bekannten Sturmtroopern. Die Entwicklung von Jango Fett (Boba Fett) als Ursprung der Klonetrooper hin zu den Strumtruppen des Imperiums ist ein großes Plus der gesamten Serie!!! Man sieht Vorgänger der Speeder-Bikes, AT-AT und Scoutläufern. Die Metamorphose des Design von Episode I bis Episode VI ist wirklich überzeugend gelungen. Vergleichbar mit dem Ende der 20er Jahren (Oldtimer-Design = Naboo; Schönheit und Eleganz einer anderen Zeit) hin zu der Funktionalität der Weltkriege (Kantige gerade Linien = Imperium). Überhaupt scheint die Geschichte von Europa gepaart mit den Sezessionskriegen Amerikas Pate für diese Filmserie gestanden zu haben (Separatisten = Südstaaten; Imperator = Hitler; Notstandgesetze = Sondervollmachten; Faschismus = Imperium; Niedergang der Weimarer Republik = Zerfall der alten Republik ... die Liste lässt sich beliebig fortführen ...).

Genial auch das Ende des Films.
C-3PO darf die letzten Worte im Film sprechen; er eröffnet die Trilogie ja auch in Episode IV - beide Szenen spielen an Bord der Tantive 4 - ein Kreis schließt sich. Endlich sieht man mal etwas mehr von Alderaan, deren Bewohner in schwebenden Städten leben (ganz anders als im Star Wars-Faktfile dargestellt); und man sieht Leias Adoptivmutter.

Besonders schön ist der Schluss.
Obi-Wan Kenobi übergibt das Baby Luke seiner Tante Beru; diese geht zu ihrem Mann Lars, der wie Luke in Episode IV gerade in den Sonnenuntergang der Zwillingssonnen auf Tatooine schaut (herrlich schön untermalt von der Titelmelodie "Eine neue Hoffnung" aus Episode IV). Gerade in den letzten zwanzig Minuten des Films schafft Lucas den Übergang zur klassischen Trilogie besonders gut.

Jedi-Fans in Nürnberg - (c) Andy SchmidNoch einige lustige Begebenheiten am Rande vom Besuch im Kino:

In Nürnberg ist da immer ein Aufmarsch des hiesigen Star Wars-Clubs - natürlich in Kostümen. Zwei Jedi-Ritter gaben mir die Erlaubnis, sie zu fotografieren; weniger schön fanden sie meine anschließende Frage: „Wie fühlt man sich, wenn man nur noch zwei Stunden zu leben hat?“ (hähähä).

Eine Ausstellung rund um das Merchandising bot viel für das Auge: Figuren, Lichtschwerter, einen R2 D2, Han Solo in Karbonit gefroren (s. re.) usw.
Sammlerherz, was willst du mehr!

Im Spielzeugmuseum in Nürnberg gibt es dieser Tage auch noch ein Kostümfest und eine Ausstellung (wenn ich es schaffe, gehe ich hin und werde davon berichten!). Im Kino selbst war die Stimmung natürlich super!!! Vor dem Film rief einer: „Sind hier Jedi-Ritter anwesend?“ - Natürlich kam ein lautes „JAAAAA!“ von allen kostümierten Besuchern - worauf der Rufende antwortete: „Aber nicht mehr lange!“ (hähähä hähäh hähähä[2])
Die Stimmung war super, vor und nach dem Film (ganz anders als bei Episode I).

Auch bei den Pressestimmen überwiegt diesmal das LOB.

Rundherum kann man Lucas bescheinigen, dass ihm dieser Teil der Prequel-Trilogie am Besten gelungen ist! Man spürt den alten Geist der ersten Trilogie - das ist Star Wars!!! Darth Vader entwickelt sich mit diesem Film erst wirklich zur tragischen Figur! Ein Mensch, der nicht stark genug war für sein eigenes Talent und die Erwartungen, die in ihn gesetzt wurden. Dieser neue Blickwinkel ist das Verdienst von „Die Rache der Sith“, der Episode, mit der Star Wars ein inhaltlich tragisches, aber für alle Fans doch versöhnliches Ende findet.

Eine Gesamtbetrachtung der Episode I-VI steht nun wohl an - vielleicht mache ich mich die nächsten Tage daran, davor möchte ich mir Star Wars Episode III aber noch mal im Kino ansehen. Zu sehr stehe ich noch unter dem Eindruck des Films. Eine Betrachtung des Gesamtwerks von Georg Lucas wird aber sicher interessant!

Mal sehen - erstmal bleibt noch das Fazit:

Star Wars Episode III - Die Rache der Sith

  • diesmal ist Georg Lucas ein richtiger Star Wars-Film gelungen!
  • für Fans Pflicht!!
  • für Science Fiction-Begeisterte ein Muss!!!
  • für alle Anderen absolut empfehlenswert!!!!

MÖGE DIE MACHT MIT EUCH SEIN!!!

Wendelstein, 19.05.2005 – © by Andy Schmid


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Letztes Update dieser Seite am 15.10.2004